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Eine Stadt für den König

Fredericia gehört definitiv zu Dänemarks jüngeren Städten, die um 1649 eigentlich als Festung geplant war. Da die Lage direkt an der Ostsee, gegenüber der einflussreichen Insel Fünen, äußerst lukrativ erschien, machte König Frederik III. sich persönlich für die Stadtentwicklung stark. Denn neben dem Bau der Festung war dem König auch der wirtschaftliche Aspekt des Standortes durchaus bewusst. Und so erhielt Fredericia bereits am 16. Dezember 1650 das Stadtrecht, um Handel mit Deutschland und anderen Ländern treiben zu können.

Ursprünglich wurde die Stadt übrigens "Frederiksodde" genannt, da sie sich direkt am Ende einer Landspitze (= Odde) befand; aber schon in der Renaissance, genauer am 16. April 1664, wurde der Name in den lateinischen Begriff Fredericia gebeugt. Durch die neue Namensgebung sollte die Wirkung der Stadt auch im Ausland gestärkt werden, da Latein zu damaliger Zeit die Sprache der Gelehrten war und somit Bildung und Wachstum damit verbunden wurden.

Krieg und Frieden in Fredericia

Die Festung Fredericias wurde schnell zur Nebensache, denn stetig nahm das Wachstum der Stadt durch Handel zu; als schließlich die "Schwedenkriege" in der Zeit zwischen 1657 und 1660 auch über Fredericia hereinbrachen, war die Sorge groß, dass die kleine Festung dem nicht standhalten würde. Zunächst sah es so aus, als wäre diese Sorge unbegründet gewesen, doch dann schlugen die Schweden mit voller Härte zu und nahmen Festung sowie Stadt ein. Um diesen Standort nachhaltig zu schwächen, wurden große Teile abgebrannt, viele Dänen verloren grundlos ihr Leben und als die schwedische Besetzung schließlich endete, musste Fredericia noch einmal ganz von vorne beginnen.

Die Bewohner Fredericias ließen sich von den schrecklichen Erlebnissen jedoch nicht unterkriegen, bauten ihre Stadt mit eigenen Händen wieder auf und erschufen so einen noch prächtigeren und wirtschaftsstärkeren Ort als zuvor. Die Wirtschaft nahm Fahrt auf, besonders die Fischerei, die Seefahrt und der Güterhandel blühten; der Wohlstand der Stadt zeigte sich auch im Baustil der Häuser, die oftmals epochal geprägt erbaut wurden und so auch nach außen hin präsentierten, wie gut es Fredericia und seinen Bewohnern ging. Doch leider sollte dieser Friede nicht auf ewig währen...

"Zeig' keine Furcht, Du bist ein tapf'rer Landsoldat!"

Als der Schleswiger Krieg von 1848 bis 1850 tobte, rückte der Fokus erneut auf Fredericia; der Standort war auch zu dieser Zeit einfach zu lukrativ, als ungenutzt zu bleiben. Jedoch war die Festung nie wieder großartig aufgebaut worden und befand sich in solch einem schlechten Zustand, dass die schleswig-holsteinischen Truppen diese im Jahr 1849 ohne große Mühen einnehmen konnten. Fredericia war also erneut eine besetzte Stadt, aber dieses Mal konnten die Feinde durch einen kühnen Zusammenschluss einiger dänischer Brigaden bereits in der Nacht auf den 6. Juli 1849 wieder beendet werden.

Die vielen alten Kriegsgräber und –denkmäler, sowie die bekannte Skulptur "Der tapfere Landsoldat" erinnern noch heute an diese Schlacht, die so glorreich durch den Mut der Dänen gewonnen werden konnte. Und so kommt es, dass sich auch heute noch alljährlich am 5. und 6. Juli tausende Einwohner und Besucher der Stadt zu einer ganz besonderen Zeremonie mit Fackelzug, Musik, Umzügen, Militärparaden und Konzerten zu Ehren der  Gefallenen und zur Feier des Sieges versammeln, und sich dabei in prächtigen alten Uniformen und Kostümen zeigen.

Mit den Füßen in der Vergangenheit, mit dem Kopf in der Zukunft

Heute gehört das bezaubernde Fredericia zum sogenannten Städtedreieck (auf Dänisch "trekantområdet") und bildet neben Kolding und Vejle eines der drei Zentren dieser Region, die nach Kopenhagen zu den wohlhabendsten in ganz Dänemark zählt. Das Städtedreieck ist idyllisch gelegen und bietet vor allem für die Urlauber etwas, die eine Städtetour ohne lange Anfahrtswege unternehmen möchten. Und da alleine Fredericia schon eine wahrlich schöne Stadt ist, lohnt sich ein Besuch immer.

Der Umstand, dass Fredericia einst als Planstadt in Form einer Festung erschaffen wurde, hat sich nachhaltig auf das Stadtbild ausgewirkt. Dieser Plan ist auch heute noch auf beeindruckende Art und Weise zu bestaunen, denn die alten Straßen in Zentrumsnähe sind nahezu schnurgerade im Schachbrettmuster angelegt worden. Umgeben ist die Stadt zudem von einer sehr begrünten Wallanlage, welche zu den besterhaltensten Nordeuropas zählt und zu ausführlichen Ausflügen einlädt. Denn hier kann nicht nur entlang des Walls spaziert werden, einige Pfade führen sogar über die Anlage hinweg. Auf dem rund 16 Kilometer langen Streckennetz kann auf begrünten Wegen gewandelt werden, vorbei an alten Kanonen, Wachgebäuden, Pulverkammern und natürlich verläuft auch ein Pfad an der berühmten Skulptur "Der tapfere Landsoldat" vorbei. 

Der schöne Ausblick von der Wallanlage über die beiden Brücken und den kleinen Belt ist zudem sehr empfehlenswert und lädt zum Verweilen ein. Der Jachthafen von Fredericia liegt südlich des Güterhafens in Erritsø und versprüht ein schön angenehmes maritimes Flair, welches besonders Segelfans erfreuen wird. Für Badenixen, Wasserratten und Sonnenanbeter liegt der herrliche Stadtstrand "Østerstrand" nur ungefähr 1 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und bietet neben einem tollen Strand auch Umkleidekabinen, ein Café und die Klassifizierung "blaue Flagge" für eine ausgezeichnete Wasserqualität. Und im Umland befinden sich neben der malerischen Küste auch naturbelassene Landschaften und Naherholungsgebiete, die zu ausgiebigen Erkundungstouren einladen. 

Attraktionen:

Madsby Spielpark

Der "Madsby Legepark" (zu Deutsch "Madsby Spielpark") ist Dänemarks größter Gratis-Spielpark und befindet sich in idyllischer Lage auf dem Aktivitäts- und Naturgebiet Madsbyparken von Fredericia. Besonders Kindergärten, Schulen und Tagesstätten nutzen die tollen Angebote des großen Familienparks, aber von Jahr zu Jahr kommen auch immer mehr Urlauber aus dem In- und Ausland hinzu. 

Hier können große und kleine Gäste gemeinsam interessante Themenbereiche wie den Riesenspielplatz, die Tarzanbahn und eine Verkehrsschule entdecken, während das Indianerlager und die Westernstadt für Spaß und Abenteuer sorgen. Zudem gibt es auch freien Eintritt zu einem Wildpark mit Tieren wie Ziegen, Hühnern und Gänsen, was besonders bei den kleinen Besuchern stets gut ankommt. In der Sommerzeit spielt zusätzlich ein Puppentheater und sorgt nochmal extra für Abwechslung.