Lolland vor langer, langer Zeit
Trotz seiner flachen Erscheinung war Lolland bereits seit der mittleren Steinzeit besiedelt, denn da die damals umliegenden Belte teilweise noch zum Festland gehörten, war der Übergang auf die Insel nicht sehr beschwerlich; alte Siedlungsplätze mit Feuersteinwerkzeug an der Küste waren daher auch auf Lolland keine Seltenheit. Mit der Trichterbecherkultur kamen schließlich der Ackerbau sowie der Megalithanlagenbau auf die Insel und so gibt es hier selbst heutzutage noch für Dänemark typische Vorzeitdenkmäler von besonderem Rang zu bestaunen. So gibt es eine gehäufte Ansammlung bei Flintinge und im Frejlev Skov (Frejlev Wald), auch sind die Ganggräber Glentehøj und Kong Svends Høj (König Svens Hügel) im Nordwesten speziell zu benennen. Runensteine finden sich in Lolland auch an so einigen Stellen, wie zum Beispiel in Tillitse. Die Endung des Ortsnamens mit dem Suffix –itse verrät zudem, dass es sich hierbei ursprünglich um eine slawische Siedlungsgründung handelte. Ebenso verhält es sich mit den Orten Korselitse, Kramnitse und Kuditse; denn neben der dänischen Besiedelung versuchten im frühen Mittelalter auch die Slawen, auf Lolland sowie auf Falster Fuß zu fassen.
Lolland heute
Heute gehört Lolland zum Bezirk Region Sjælland (Region Seeland) und verfügt mit dem Fährhafen Rødbyhavn über eine große Verkehrsbedeutung, denn von hier aus setzt der Fährverkehr nach Puttgarden auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn über und kann auf der Schiene von der Danske Statsbaner betriebenen Vogelfluglinie sogar Züge transportieren. Sollte die feste Fehmarnbeltquerung in Form des unterirdischen Fehmarnbelttunnels in den nächsten Jahren realisiert werden, dann würde sich die Überfahrtszeit von derzeit 45 Minuten auf geschätzte 7 bis 10 Minuten verkürzen, was Lollands Rolle als länderübergreifender Verkehrsknotenpunkt noch einmal verstärken dürfte.
Bandholm
Bandholm ist ein charmanter Hafenort mit traditionellen gelben Fachwerkhäusern an der Nordküste von Lolland, direkt an der Ausfahrt vom "Knuthenborg Safaripark". Hier verläuft das Leben entspannt und ruhig, was vor allem erholungsuchende Urlauber sehr zu schätzen wissen. Trotz seines leicht verschlafenen Charakters gibt es in Bandholm eine Tankstelle, einen kleinen Einkaufsladen für Waren des täglichen Bedarfs und eine Schiffsverbindung zu den beiden zusammenhängenden, winzigen Eilanden Askø und Lilleø, auch fährt zu gewissen Zeiten im Jahr eine schnuckelige Museumsbahn zwischen Maribo und Bandholm. Sehenswert ist zudem ein Frischwasserbrunnen im Meer; was vielleicht zunächst eher unspektakulär erscheint, ist aber fast eine kleine Sensation, denn weltweit gibt es nur ein einziges Gegenstück - und zwar im Hafen von New York. Mit diesem Wasser können Segler und Schiffsleute sich versorgen, wenn sie im Bandholm Hafen vor Anker gehen.
Auch hat Bandholm direkt neben dem Hafen eine Badeanstalt zu bieten, die mit zwei Stegen sowie einer Wasserrutsche ausgestattet ist und wer lieber im freien Meer planschen möchte, der kann sich ein gemütliches Plätzchen am Bandholm Strand suchen. Der weiße Sandstrand wurde im Jahr 2016 aufgeschüttet, ist knapp 100 Meter lang und befindet sich gut erreichbar direkt neben dem Hafenbereich.
Dannemare
Das beschauliche Örtchen Dannemare liegt südlich von Nakskov, ziemlich genau zwischen den Fährhäfen von Tårs und Rødby (von hier aus kann nach Langenland bzw. nach Fehmarn übergesetzt werden) und ist ungefähr 4 Kilometer von Lollands südwestlicher Küste entfernt. Hier gibt es die Möglichkeit, Waren für den täglichen Bedarf einzukaufen, die Kleinstadt Nakskov in ca. 16 Kilometer Entfernung hält zudem weitere Einkaufsmöglichkeiten bereit und ist mit dem Auto schnell erreicht.
Da auch in diesem Bereich von Lolland der Tourismus in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, wurde mit Dannemare Høje ein zum Ort zugehöriges Ferienhausgebiet geschaffen, welches nah zur herrlichen Ostsee liegt und auf Grund seiner friedlichen Erscheinung besonders für die Ferien von Familien mit Kindern und Naturliebhaber gleichermaßen geeignet ist. Denn um Dannemare herum befindet sich eine malerische Landschaft, die auf zahlreichen Rad- und Wanderwegen entdeckt werden kann; hierbei ist zum Beispiel der rund 40 Kilometer lange Digestien zu erwähnen, der von Rødbyhavn entlang am Fehmarnbelt bis hin zu der Landzunge Albuen führt, die am beeindruckenden Søndernor liegt.
Das Ferienhausgebiet Dannemare Høje verfügt über einen schönen Sandstrand mit Dünen, der zum ausgiebigen Planschen in der Ostsee einlädt. Von Dannemare aus sind es außerdem nur wenige Kilometer bis zum Hummingen Strand, der als einer der besten Badestrände von Südlolland gilt. Hierbei handelt es sich um einen kinderfreundlichen Sandstrand, ebenfalls von Dünen umsäumt und mit der "blauen Flagge" für besonders gute Wasserqualität und Sauberkeit ausgezeichnet. Hier kann man nach Herzenslust baden, sich sonnen, am Strand spazieren und andere Strandaktivitäten nachgehen.
Herritslev
Das kleine Dörfchen Herritslev liegt nordwestlich von Nysted an der südöstlichen Küste von Lolland und kommt eher ruhig und unauffällig daher. Dabei ist die Etymologie des Ortsnamens sehr interessant, denn diese bezieht sich auf den Männernamen "Hariradan" mit dem Zusatz lev, was übersetzt bedeutet "Hariradans hinterlassenes Eigentum". Die Zusatzsilbe lev wurde vor mehr als 800 Jahren verwendet und gibt daher Aufschluss darüber, wie alt der überschaubare Ort schon sein muss. Hierbei ist auch der Aspekt sehr interessant, dass eigentlich nur größere und bedeutendere Siedlungen und Orte mit dieser Zusatzsilbe versehen wurden; warum genau dieser gewisse Hariradan diese Ehre zu Teil wurde, sich in der Bedeutung des Ortnamens zu verewigen, wird aber wohl auf ewig im Dunkel der Geschichte verborgen bleiben.
Herritslev präsentiert sich heutzutage wie gesagt als sehr beschaulich und ruhig, bietet jedoch eine schmucke rote Kirche aus dem frühen 13. Jahrhundert zum Besichtigen und die langen Sandstrände, ausgezeichnet mit der "blauen Flagge" sowie wunderschöne Landschaftsstriche mit einer Vielzahl von Wander- und Radwegen befinden sich in der Umgebung von Herritslev.
Hummingen
Der beschauliche Ferienort Hummingen befindet sich im südlichen Teil von der malerischen Insel Lolland und macht vor allem einen ruhigen und erholsamen Urlaub in naturschöner Umgebung möglich. Hier gibt es ausgedehnte Waldgebiete auf Wander- und Radtouren zu erkunden, Wiesen und Felder lassen die Ostsee-Landschaft umso prächtiger erscheinen und natürlich ist die Lage direkt am Wasser ganz hervorragend geeignet für ausgiebige Badeausflüge. Hummingen Strand mit seinem Dünengürtel gilt zudem als einer der besten Badestrände im südlichen Teil der Insel, der einen kinderfreundlichen Sandstrand bietet und auf Grund seiner sehr guten Wasserqualität mit der "blauen Flagge" ausgezeichnet wurde. Die meisten Ferienhäuser schmiegen sich gemütlich in die sanft geschwungene Gegend hinter dem Strand und dem Pfad Digestien, der zu schönen Spaziergängen einlädt.
Hyldtofte Østersøbad
Das familienfreundliche Ferienhausgebiet Hyldtofte Østersøbad liegt in der Nähe der beschaulichen Kleinstadt Rødby an Lollands Südküste, direkt am Fehmarn Belt. Besonders der Sandstrand, ca. 300 Meter lang und rund 20 bis 30 Meter breit, macht den Badeurlaub zu einem idyllischen Erlebnis. Am Strand weht die "blaue Flagge" für ausgezeichnete Wasserqualität und es führt ein Steg vom Deich bis zum Strand, sodass auch Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen die Schönheit der Ostsee in vollen Zügen genießen können. Der Deich, der das Örtchen Hyldtofte Østersøbad vor stürmischer See schützen soll, bietet sich außerdem zum gemütlichen Flanieren oder entspannten Radeln mit bestem Blick auf die Ostsee an. Hinter dem Deich wurden malerische Grünflächen angelegt, die sich ganz hervorragend zum Sonnenbaden, Spielen und Picknicken eignen. Hier befindet sich ebenfalls ein Parkplatz und Toiletten, sodass dem vergnügten Strandtag nichts im Wege steht.
Durch die Nähe zum gemütlichen Rødby mit seinen alten Kaufmannshöfen und historischen Warenhäusern kann Hyldtofte Østersøbad zudem mit guten Einkaufsmöglichkeiten, diversen Speisestätten und Lokalen, Geschäften und Sehenswürdigkeiten wie der Rødby Kirke (Kirche von Rødby) und dem Rødby Minimuseum in der Umgebung punkten.
Kramnitse
Der recht eigentümliche Name des einladenden Ferienortes Kramnitse geht tatsächlich auf einen slawischen Ortsnamen zurück, denn dort war die Benutzung des Suffix -itse gängig; heute ist aber auch die Schreibweise Kramnitze geläufig. Auf Grund der landschaftlich reizvollen Lage nahe am Meer und umgeben von Dünen, Wiesen und ausgedehnten Waldgebieten, bietet Kramnitse ein tolles Urlaubsziel, welches für Erholungsuchende, Familien mit Kindern und Naturliebhaber gleichermaßen geeignet ist. Der Strand bei Kramnitse ist ein idyllischer, kinderfreundlicher Sandstrand mit malerischem Dünengürtel, der mit der "blauen Flagge" wegen hervorragender Wasserqualität ausgezeichnet wurde und über einen Badesteg vom Strand bis ins Wasser hinein verfügt, sodass auch Rollstuhlfahrer hier schöne Badeausflüge genießen können.
Kramnitse hält neben einem beschaulichen Erscheinungsbild auch einen kleinen Hafen bereit, in dem die Fischerei immer noch aktiv betrieben wird und somit für maritimen Flair im Urlaub sorgt. Außerdem kann hier frischer Fisch direkt von den Fischerbooten aus gekauft werden, da läuft gewiss so einigen Feriengästen das Wasser im Munde zusammen. Im Sommer können die Einkäufe für Waren des täglichen Bedarfs direkt in Kramnitse erledigt werden, Speisestätten sind das ganze Jahr über im Ort und in der direkten Umgebung vorhanden. Darüber hinaus befinden sich gute Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants mit unterschiedlichem Angebot im ungefähr 10 km entfernten Rødby.
Købelev
Das verträumte Dörfchen Købelev befindet sich oberhalb von Nakskov und östlich vom Fährhafen Tårs, von dem aus nach Langeland übergesetzt werden kann. Das Kirchspiel Købelev Sogn beheimatet gerade einmal um die 300 Einwohner, besteht also nur aus wenigen Häusern und dementsprechend winzig kommt der eigentliche Ort daher. Trotz seiner unspektakulären Erscheinung präsentiert Købelev aber eine prächtige Kirche, die Købelev Kirke. Diese wurde in den Jahren 1883 und 1970 umfassend renoviert, besonders das Gabelwerk des Chores ist ein hochwertig gearbeitetes und schönes Architekturstück. Die Orgel der Kirche ist eine Gudme-Orgel, die auch heute noch in vielen Kirchen zu finden ist. Die Altartafel aus dem Jahr 1841 wurde von Eckersberg angefertigt, zudem trägt einer der Stuhlständer den Namen von Bauernführer Otto Kulds und stammt aus dem Jahr 1646.
Natürlich bietet Købelev neben diesem wirklich schmucken Kirchenhaus aber auch eine naturschöne Umgebung mit großen Waldgebieten und riesigen Wiesenflächen, die zu stundenlangen Wander-, Rad- und Reittouren einlädt und die kilometerlangen Sandstrände Lollands, die mit der "blauen Flagge" ausgezeichnet sind auf Grund hervorragender Wasserqualität und sauberen Stränden, sind von hier aus gut zu erreichen.
Maribo
Wären nicht im 15. Jahrhundert ausgesandte schwedische Mönche des Birgittinerordens im zentralen Lolland inmitten einer malerischen Hügellandschaft mit drei tiefblauen Seen angelandet, wer weiß, ob und wie die Historie von der heutigen Handelsstadt Maribo wohl verlaufen wäre. Denn die Entwicklung des Ortes ist untrennbar mit der Errichtung des dänischen Birgittinerorden-Klosters verbunden, schließlich wurde Maribo um das Kloster herum erbaut. Im Jahr 1416 bezogen rund 60 Nonnen und 25 Mönche ihre neue Wirkungsstätte und schon allein wegen des ab sofort belebten Klosters verlieh Erich von Pommern Maribo die Stadtrechte, obwohl es zu diesem Zeitpunkt kaum Höfe und Häuser im frisch erblühenden Ort gab. Zwei Jahre später wurde schließlich das päpstliche Siegel auf das Stadtnamensdokument gesetzt und die Klosterstadt durfte fortan hochoffiziell den Namen Maribo tragen, angelehnt an „die Wohnstätte der Heiligen Jungfrau Maria“.
Auch wenn Maribo heute als moderne und lebendige Kleinstadt daherkommt, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist für ihr alljährliches Jazzfestival und die Freiluftveranstaltungen auf der Open-Air-Bühne Hylddalen im idyllischen Buchenwald, so ist Maribo auch ein weiteres Beispiel dafür, wie dänische Orte ganz hervorragend Historie und Moderne miteinander verbinden, sodass hier nicht nur Kultur verschiedenster Epochen genossen werden kann, sondern auch ein paar Speisestätten und Geschäfte für die vergnügliche Kurzweil bereitstehen. Wonach einem auch immer der Sinn stehen mag im Urlaub, es lohnt sich aber auf jeden Fall, dem Maribo Dom aus dem Jahr 1470 einen Besuch abzustatten, denn die Domkirche war ursprünglich die Klosterkirche des Birgittinerordens und stellt heutzutage mit Sicherheit Maribos deutlichstes Wahrzeichen dar. Die Kirche wurde 1803 als Dom eingeweiht und beherbergt auch heute noch das Grab der Königstochter Leonora Christina Ulfeldt, die nach 22 Jahren Gefangenschaft ihre letzten Lebensjahre im Mönchskloster südlich der Kirche verbrachte.
Aber nicht nur für Geschichtsinteressierte und Architekturfreunde bietet Maribo sich als ideales Ausflugsziel an, denn in der malerischen Umgebung können auch tolle Ausflüge in der naturschönen Umgebung unternommen werden. Hierbei lässt sich vor allem der Naturpark Maribosøerne (zu Deutsch: Maribo-Seen) erwähnen, der mit einer wirklich schönen Landschaft zu ausgedehnten Wander- und Radtouren einlädt, Vogelkundler werden auf Grund des größten Seeadlerbestand Dänemarks sowie einem grundsätzlich vielfältigen Vogelbestands gewiss auf ihre Kosten kommen und von dem Ausflugsboot "Anemonen" aus lässt sich die Schönheit des Naturparks ganz in Ruhe von der Wasserseite aus bewundern. Auch gibt es nahe des Maribo Sees, direkt beim Maribo Ruderclub, eine große Liegewiese mit eigenem kleinen Familienbadestrand, bestehend aus ca. 1.500 m2 Grasfläche, einer Länge von ungefähr 100 m und mit 3 Stegen versehen. Hier kann ausgiebig ein Sonnenbad genossen, im Wasser geplanscht und ein Picknick veranstaltet werden, es gibt einen Kiosk und in der Nähe auch ein Restaurant. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen ist die Grünfläche ebenfalls gut passierbar.
Nysted
Das schnuckelige Nysted ist tatsächlich Dänemarks kleinste, älteste und zugleich am besten erhaltende Handelsstadt, die besonders mit ihrem reizenden Hafengebiet für maritimes Flair und stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Im Hafen gibt es diverse Speisestätten und die Möglichkeit, Kanus oder Boote zu mieten, was gewiss einen tollen Ausflug im Urlaub darstellt. Aber auch die Aussicht auf die Ostsee sowie auf die Aalholm Wälder samt Aalholm Slot (Aalholm Schloss) hilft beim Ausspannen in den Ferien. Überall in Nysted finden sich alte Gassen mit historischen Häusern, die wirklich hübsch und gut erhalten daherkommen, und der frühere Wasserturm dient heutzutage als Aussichtsturm, von dem aus der Blick in die wunderschöne Landschaft genossen werden kann, denn das malerische Nysted ist umgeben von Wasser und Wäldern, Wiesen und Feldern. Die guten Einkaufsmöglichkeiten der traditionsreichen Handelsstadt laden zum gemütlichen Bummeln ein, es gibt mehrere Restaurants mit unterschiedlichem Angebot und diverse Aktivitätsmöglichkeiten machen abwechslungsreiche Ferien möglich.
Nysted wartet zudem mit vielen Grünflachen auf, die bis hin zum Wasser reichen und in einem parkänlichen, waldigen Gebiet befindet sich der herrliche Strand der kleinen Stadt, der neben Nysted Strand auch den Namen Skansen trägt (wegen der Nähe zu einer alten Wehranlage) und mit der "blauen Flagge" für seine hervorragende Wasserqualität ausgezeichnet wurde. Das Wasser ist hier tatsächlich stets ein wenig wärmer als an anderen Stellen und der lange Sandstrand präsentiert sich sehr kinderfreundlich. Neben Baden und Sandburgen bauen bietet sich der Strand außerdem gut zum Surfen an. Wer als Naturfreund in den Urlaub nach Nysted fährt, sollte auch dem Wildreservat Nysted Nor unbedingt einen Besuch abstatten, der vor dem westlichen Teil der Kleinstadt liegt. Hier kann ein weitläufiges Gebiet mit Wald, Wiesen und Feuchtgebieten erlebt werden, welches ein reiches Vogelvorkommen beherbergt und deswegen auch als Vogelschutzgebiet anerkannt ist. Im Wald Rodenskov nordöstlich von Nysted finden sich zudem gleich mehrere historische Steinwälle und gute Wanderrouten.
Rødby
Rødby mit seinem Fährhafen namens Rødbyhavn befindet sich im südlichen Teil Lollands und präsentiert sich heute mit einem lebendigen Kleinstadtleben und dem geschäftigen Alltag, der vor allem durch die Fährverbindung nach Puttgarden auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn entsteht. Diese vibrierende Geschäftigkeit hatte Rødby sogar bereits im Hochmittelalter inne; erstmals im Jahre 1231 als Ruthby erwähnt (der Ortsname setzte sich durch den altdänischen Ausdruck ruth für „Rodung“ und die dänische Ortsnamenendung –by für „Stadt“ zusammen), war die heutige Kleinstadt zunächst nichts weiter als ein Dorf mit mindestens einem Hof; schnell allerdings bildete sich hier durch die direkte Lage am Fehmarnbelt und am – später eingedeichten – Rødbyfjord eine wichtige Fährstelle aus, von der besonders im 15. und 16. Jahrhundert in großem Umfang lebendes Vieh in den Süden exportiert wurde.
Jedoch verlor der Viehexport bereits im 17. Jahrhundert stark an Bedeutung und Rødby fokussierte sich fortan darauf, seine guten Handelsbeziehungen zu Holstein auszubauen und somit eine etablierte Handelsstadt zu werden. So erhielt der aufstrebende Ort schließlich im Jahr 1682 Stadtrechte verliehen, erreichte also den Rang einer købstad, verlor dafür aber im Gegenzug das Recht, mit dem Ausland zu handeln. Da dies das lukrativste Geschäft darstellte, verzichtete Rødby einige Jahre später freiwillig auf die Stadtrechte, bis der dänische König im Jahr 1699 erneut den Rang einer Handelsstadt ausrief und zugleich den vorteilhaften Handel mit Holstein genehmigte.
Obwohl im Jahr 1872 eine schwere Sturmflut das südöstliche Lolland und somit auch Rødby schwer traf, können überall in der Kleinstadt auch heute noch Gebäude aus den fruchtbaren Zeiten des Handels bewundert werden; dazu gehört auch der Kaufmannshof namens Willers Gård, der aus dem Jahr 1729 stammt und heutzutage unter anderem die Touristeninformation beherbergt. Spannend ist zudem auch die Säule in der Nørregade, die exakt den Wasserstand anzeigt, der bei der Sturmflut von 1872 erreicht wurde. Die Rødby Kirke (zu Deutsch Kirche von Rødby) aus dem Jahr 1225 ist ebenfalls äußerst sehenswert, da sie bei der Sturmflut als einziges Gebäude hoch genug lag, um Zuflucht vor dem Wasser zu bieten und nicht unerwähnt bleiben darf natürlich das Bade- und Freizeitland Lalandia, welches heutzutage wahrscheinlich sogar Lollands größte Attraktion darstellt. Und wer doch lieber in der malerischen Ostsee planschen möchte, der findet neben dem Hafengelände in Rødbyhavn einen langen und kinderfreundlichen Badestrand, der auf Grund seiner exzellenten Wasserqualität mit der „blauen Flagge“ ausgezeichnet wurde.
Attraktionen:
Dodekalitten
Die Dodekalitten sind 12 Granitsteine in Form von unterschiedlichen Köpfen. Die Idee dazu entstand dem Künstler Thomas Kadziola nach seiner Teilnahme an einem Kunstwettbewerb.
Der Künstler macht deutlich, dass die 7 - 9 Meter hohen Stelen, an deren oberem Ende Köpfe geformt wurden, einen intimen Ausdruck haben und trotzdem nicht faschistoid erscheinen sollen. Kadziola glaubt, dass der Ausdruck von Persönlichkeit in der Abstraktion liegt und dass man durch Abstraktion eine Figur beschreiben kann. Er hat eine persönliche Beziehung zu seiner Arbeit und möchte, dass sie das gelebte Leben widerspiegelt, in dem andere sich wiedererkennen werden.
Der andere Teil des weithin sichtbaren Kunstwerks besteht aus der permanenten Klanginstallation "Solar Circuit". Sie wird von einem Computerprogramm erstellt, welches wechselnde Klanglandschaften für die Skulpturen produziert. Die Atmosphäre kann von ruhig bis rau sein. Der Ton wird über Lautsprecher ausgegeben, die unter den Steinen platziert sind. Die Arbeit ist abwechselnd hörbar und leise, die Pausen dazwischen sind unvorhersehbar und ändern sich. Solar Circuit beginnt jeden Tag bei Sonnenaufgang zu spielen und hört bei Sonnenuntergang auf. Das Computersystem nutzt Daten über den Sonnenstand am Himmel, die Mondphase und die Gezeiten, um die musikalischen Prozesse zu steuern.
In unmittelbarer Nähe der Dodekalitten liegt der Glentehøj, ein Grabhügel aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Er ist 30 Meter lang und 5 Meter hoch. Der vorbeiführende Pfad aus der (500 vor Christus bis 500 nach Christus) wurde in seine ursprünglichen Spur zurückgelegt. Drei bronzezeitliche Hügel sind ebenfalls erhalten.
Fehmarnbelttunnel
In der Havnegade 2 in Rødby befindet sich in unmittelbarer Nähe des Fährhafens von Rødby ein Ausstellungszentrum. Einen guten Überblick über die Großbaustelle erhält man östlich von Rødby vom Aussichtsturm im Gamle Badevej direkt an der Küste. Der Bauherr ist sehr an der Einbeziehung der lokalen Bevölkerung interessiert. Baustellenbesichtigungen können auch von Touristen gebucht werden.
Auf der dänischen Seite des Belt werden die 89 Tunnelteile des 18 km langen Absenktunnels vor Ort produziert. Für die Arbeiter und Ingenieure stehen 1300 Wohneinheiten sowie Infrastruktur in Form von Supermarkt und Sportzentrum zur Verfügung. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2029 geplant.
Frederiksdal Kirsebærvin
Die Stevns-Kirsch, auch "Traube des Nordens" genannt, erreicht in dem südlichen Meeresklima eine aussergewöhnliche Reife und Konzentration. Dänemark hat eine lange Tradition der Kirschlikörherstellung, bei der Frucht- oder Kirschwein, gemacht aus Saft, Zucker und Alkohol, hergestellt wurde. Dieser dänische Kirschlikör war in Bars und Getränkekarten weltweit verbreitet, aber in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten.
Im Jahr 2006 hat Harald Krabbe, Besitzer des Guts Frederiksdal, die Stevnskirsche wiederbelebt und sich neue Maßstäbe für Kirschwein und Likör gesetzt. Das Ziel war es, den Kirschwein zu verbessern und ihm neues Leben einzuhauchen. Heute wird er nach den gleichen Verfahren wie Wein produziert. Frederiksdal hat sich zum größten Weingut der nordischen Region entwickelt. Besucher sind eingeladen, die Weinproduktion im Weinkeller zu besichtigen. Probieren und Kauf sind ebenfalls möglich.
Fuglsang Kunstmuseum
Das Fuglsang Kunstmuseum ist eines der ältesten Kunstmuseen in Dänemark. Es beherbergt eine herausragende Sammlung dänischer Kunst aus dem Zeitraum von 1780-1980. In wechselnden Ausstellungen werden eigene Kunstwerke und Sonderausstellungen präsentiert.
Das Gutshof-Ambiente wird durch ein modernes Museumsgebäude ergänzt und ist umgeben von wunderschöner Natur, wie dem Fuglsang Garten und dem Skejten am Guldborgsund. Besucher können im Café des Museums eine Pause einlegen und im Museumsshop ausgewählte Design- und Kunstgegenstände, Bücher, Spielzeug und lokale Delikatessen kaufen. Der Eintritt für Personen unter 26 Jahren ist frei und das Museum ist barrierefrei.
Knuthenborg Safaripark
Der Knuthenborg Safaripark ist der größte Safaripark in ganz Nordeuropa und mit Sicherheit auch einer der aufregendsten. Im Gegensatz zu anderen Safariparks sind die exotischen Tiere hier nicht in Gehegen eingesperrt, sondern laufen auf dem weitläufigen Gelände frei umher, so dass man überraschend nahe an die Tiere herankommen kann.
Man fährt mit dem Auto durch den Park und kann zu jeder Zeit aussteigen um die Zebras, Giraffen, Gnus, Strauße, Kängurus, usw. von ganz nahem zu betrachten, zu streicheln oder zu füttern. Lediglich die Tiger und Affen werden aus Sicherheitsgründen in abgezäunten Gehegen gehalten, doch hat man auch hier die Möglichkeit mit dem Auto durch das Gehege zu fahren - nur vom Aussteigen wird einem dort abgeraten.
Neben den zahlreichen Tieren unter freiem Himmel verteilen sich im Park auch eine Vielzahl an seltenen exotischen Pflanzen und Bäumen zwischen denen man in naturschöner Umgebung sein Picknick genießen kann. Wilde Tiere aus der ganzen Welt aber ohne Zäune und Gitter.
Slotø mit der Engelsburg
Auf der unbewohnten, nur 0,2 km2 großen Insel Slotø im Nakskov Fjord liegt an der Nordspitze die Burgruine Engelsborg. Sie wurde im Auftrag von König Hans zwischen 1509 - 1510 in der Nähe der damals großen Wälder Lollands erbaut. Das Schloss stellte eine Kombination aus Schloss und Werft für die Königlich Dänische Marine an der Schiffsroute zur damals wichtigen Seestadt Nakskov dar. Die Ruinen sind zugänglich, der Rest der Insel befindet sich in Privatbesitz. Man gelangt per Kajak oder Postschiff zur Insel, die Heimat für ein reiches Vogel- und Amphibienleben sowie Seeotter bietet.
Holzstatue "Trold Frie Vilje" in Maribo
Thomas Dambo ist ein dänischer Künstler und bezeichnet sich selber als "Recycle Art Activist". Denn Dambo benutzt für seine Kunstwerke ausschließlich aussortierte oder recycelte Materialien, was ihn weltweit berühmt machte. Während der Corona-Pandemie haben ihm die zauberhaften Holzstatuen in Form von riesigen Trollen zu noch mehr Bekanntheit verholfen; eigentlich sollten 25 Holztrolle auf der ganzen Welt entstehen, doch da Thomas Dambo und sein Team auf Grund der Pandemie nicht mehr reisen konnten, errichteten sie mithilfe von hunderten Freiwilligen diese Trolle kurzerhand überall in Dänemark.
Der 5 Meter hohe Troll mit Namen "Frie Vilje" (zu Deutsch "Freier Wille") stellt von allen bereits geschaffenen Trollen Nummer 82 dar, wurde ebenfalls mit den für den Künstler bekannten Vogelhäuschen ausgestattet und soll den Menschen dazu verhelfen, sich an ihren freien Willen, persönliche Wünsche und eigene Träume zu erinnern und diesen zu folgen. Der Troll befindet sich im Wald vom Park Bangshave in Maribo und ist auf den Wanderwegen vom Parkplatz des Bangshave Pavillon aus zu erreichen (die Koordinaten der Attraktion liegen auf dem Parkplatz). Der Link in der Überschrift führt übrigens zu der "Trollmap" von Thomas Dambo, in der alle von ihm und seinem Team aufgestellten Trolle weltweit eingezeichnet sind.