Wissenswertes über den Ferienhausurlaub für Menschen mit Handicap
Die Dänen gehen schon lange unverkrampft und mit größter Lockerheit mit ihren Mitbürgern mit unterschiedlichsten Handicaps um. Inklusion im täglichen Leben ist dort eine Selbstverständlichkeit und der Sozialstaat legt großes Augenmerk auf eine gute Integration.
Gemeinsames Reisen für alle nach Dänemark
Alle Familienmitglieder, der ganze Freundes- und Bekanntenkreis möchte und soll auch unbedingt gemeinsam ihren Urlaub verbringen können. Dazu gehört nicht nur eine schöne Umgebung, sondern auch eine Unterkunft, die weitestgehend barrierefrei und für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ebenfalls geeignet ist: Auf dem Grundstück befindet sich ein Parkplatz, der Weg zum Haus ist ebenerdig, am Eingang wurde maximal eine Stufe verbaut, im Ferienhaus sind hingegen keinerlei Stufen vorhanden und alle Räume sind im eingeschossig angeordnet. Diese Rahmenbedingungen in Kombination mit einer bodengleichen Dusche müssen also auf jeden Fall gegeben sein, damit das Ferienhaus das Prädikat der Barrierefreiheit tragen kann.
Barrierefreie Anreise
Die Anreise erfolgt bei Ferienhäusern grundsätzlich in eigener Regie. Was sehr praktisch ist, denn dadurch können während der Fahrt benötigte Pausen nach Bedarf eingelegt werden. Der Bezug des Ferienhauses ist in der Regel ab 15 Uhr möglich und vor Ort stehen direkt beim Ferienhaus ausreichend Parkplatzflächen zur Verfügung. Während des Urlaubes kann deshalb auch bei Ausflügen auf die bewährten Transportmittel zurückgegriffen werden.
Haus, Terrasse und Grundstück
Am Eingang des Ferienhauses befindet sich wie bereits erwähnt maximal eine Stufe, während innerhalb des Hauses keine einzige Stufe angelegt wurde. Zwischen den Räumen finden sich zudem höchstens niedrige Schwellen in den Türbereichen, die Terrasse ist ebenfalls ebenerdig gehalten und auch die Grundstücksfläche ist sowohl für Fußgänger als auch für Rollifahrer voll nutzbar. Einschränkungen kann es allerdings bei bewachsenen Naturgrundstücken geben; diese gelten dann jedoch für alle, nicht nur für Rollifahrer. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben dürfen Zufahrten meistens nicht versiegelt werden. Aus diesem Grund befindet sich auf Parkflächen und Zuwegungen zum Ferienhaus meistens Kies.
Badezimmer
Das Badezimmer ist mit einem Rollstuhl auf Grund seiner räumlichen Gestaltung voll nutzbar und es gibt eine befahrbare Duschnische, jedoch bis auf wenige Ausnahmen keine Vorrichtungen wie z.B. Haltegriffe und Duschstühle. Häufig sind zudem Unterschränke unter dem Waschbecken montiert.
Swimmingpool, Whirlpool und Sauna
Es findet sich kein Lift und keine Zugangshilfe zum Pool vor, die hier selektierten Poolhäuser zeichnen sich jedoch durch einen handicap-freundlichen Zugang mittels einer römischen Treppe aus. Auf die sonst üblichen Leitern, um darüber in den Pool hineinzuklettern, wurde bewusst verzichtet.
Küche und Essbereich
Die fast ohne Ausnahmen offenen Küchen sind ebenfalls gut mit dem Rolli zu befahren, es gibt allerdings keine rollbaren Unterschränke. Um den Esstisch herum ist dafür aber viel freie Fläche, sodass im Tausch gegen einen Stuhl ein Rollstuhl gut an den Tisch herangefahren werden kann.
Betten und Schlafzimmer
Rechnen Sie bitte nicht mit einem Pflegebett und mit nur wenig Platz im Schlafzimmer. Teilweise gibt es jedoch die Möglichkeit, vor Ort ein Pflegebett zu mieten, denn die Dänen sind sehr flexibel und legen wie bereits erwähnt ein großes Verständnis für Handicaps an den Tag. So kann zum Beispiel auf Anfrage eines von zwei Betten in einem Schlafzimmer entfernt werden, sodass Platz und Wendefläche geschaffen wird. Das Mieten eines Pflegebettes sollte allerdings vor der Anmietung des Ferienhauses geklärt sein, damit das Bett rechtzeitig zum Haus gebracht werden kann.
Besonders rollifreundliche Ferienhäuser
Rechtzeitiges Buchen lohnt sich, vor allem, wenn das Ferienhaus besondere Kriterien erfüllen muss. Die Aktivitätshäuser
E231, K299, M291 und M211 sind besonders behindertenfreundlich gestaltet, für große Gruppen ohne besondere Ansprüche bieten sich die Häuser K750 und K751 an. Weitere Häuser, die für eine Urlaubsgruppe mit Handicap besonders geeignet sind: F380 und I040.
Türenbreiten und andere K.O.-Kriterien
Wir sind uns zwar sicher, dass wir nach bestem Gewissen nur zutreffende Häuser als behindertenfreundlich eingestuft haben, weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass diese Seite nur eine erste Entscheidungshilfe darstellt. Die Häuser, die als barrierefrei eingestuft sind, verfügen zudem über weitergehende Einrichtungsgegenstände und Hilfsmittel. Vor der Buchung ist deswegen ganz genau abzuklären, ob das Haus wirklich geeignet ist und den Erfordernissen entspricht, damit sich nachher nur nicht Enttäuschung und Frust in den Ferien breitmachen. Vor dem verbindlichen Buchungsauftrag sollten auf jeden Fall auch die Türbreiten gegengeprüft und uns besondere Bedürfnisse mitgeteilt werden; wir halten dann sehr gerne kurzfristig mit dem Hausbesitzer Rücksprache, benötigen allerdings spätestens mit dem Buchungsauftrag die entsprechenden Informationen. Bitte beachten Sie deshalb: Sollten wir vorab nicht die benötigten Informationen von Ihnen erhalten haben, so trifft uns keine Schuld, wenn zum Beispiel eine neu gestaltete Terrasse nicht mehr nur über eine Stufe, sondern künftig über 2 Stufen erreicht werden muss.
Strand und öffentliches Leben
Das öffentliche Leben in Dänemark ist gut auf die Bedürfnisse von Rollifahrern und Gehbehinderten eingestellt. So werden Strandzugänge landesweit mit Planken architektonisch ansprechend gestaltet, was es für Rollifahrer, ältere und gehbeeinträchtigte Menschen sowie Eltern mit Kleinkindern im Kinderwagen oder Bollerwagen an vielen Orten möglich macht, bequem an den Strand zu gelangen. Andere Strände wiederum dürfen sogar mit PKWs befahren werden.
Autostrände in Dänemark
Der längste Autostrand befindet sich in der
Jammerbucht und führt von Rødhus im Süden über Blokhus, Saltum, Løkken bis nach Nr. Lyngby. Weitere Abschnitte befinden sich nördlicher bei Nørlev, Tornby, Tversted und Kandesterne. Südlicher davon ist außerdem bei Slettestrand ein kleinerer Autostrand zu finden. Der südlichste und noch dazu bei Niedrigwasser sehr breite Autostrand befindet sich auf der Insel Rømø. Auf der Insel Fanø auf der Höhe von Esbjerg kann der Strand ebenfalls in Abschnitten befahren werden. Oberhalb von Blåvand befinden sich in Børsmose und in Vejers Autostrände. An der Ostküste befindet sich zwischen Skagen und Frederikshavn bei Jerup ein - jedoch nicht so einfach zu befahrenden - Autostrand.
Blick aufs Meer vom Rollstuhl
Vor allem an der Ostküste und auf den Inseln findet man viele Spaziermöglichkeiten und auch Ferienhäuser mit Meerblick. Auf den weiten Blick aufs Wasser und den unkomplizierten Weg zum Strand soll keiner verzichten müssen. An der Nordsee findet man z.B. in Hvide Sande, Blåvand, Hvidbjerg Strand, Henne Strand, Søndervig, Løkken, Thorsminde gute, rollifreundliche Strandzugänge. An der Ostsee sind vor allem Sæby, Marielyst sowie Skovmose und Købingsmark auf
Alsen hervorzuheben. Weitergehende Informationen erhalten Sie auf den
offiziellen dänischen Seiten und unserer Seite mit weiterführenden Informationen für
Wohngruppen."
