Strände in Dänemark

Der Strand ist für alle zugänglich und kann sehr unterschiedlich aussehen. Es handelt sich um einen Naturstrand, an dem keine Kurtaxe erhoben wird. Rund 5000 km Küste eignen sich zum Baden. An der Nordsee von Rømø bis Skagen finden Sie endlose, sehr breite, saubere Sandstrände mit ausgeprägtem Dünenhinterland, nur punktuell Steilküste wie bei Bovbjerg, Bulbjerg und Rubjerg. Kennzeichnend für die Ostküste Jütlands sind die vielen sich tief ins Land einschneidenden Fjorde. Die Strände sind schmaler als die an der Nordsee und meistens ohne Dünen. Auf den Inseln sind die Strände unterschiedlich, einige steinig oder mit Schilf durchsetzt, andere breit und feinsandig.

Die Qualität der Badegewässer an allen dänischen Stränden wird regelmäßig kontrolliert und ist von hohem Standard. Zwischen Blokhus und Løkken, bei Tversted, auf Fanø und Rømø sowie bei Vejers Strand dürfen teilweise Autos auf dem Strand fahren.

Hunde sind vom 1. April bis 30. September am Strand an der Leine zu führen. Im Falle der Missachtung dieser Vorschrift muss man mit 300 € Strafe rechnen.

Der Strand wird jedes Jahr gelegentlich gereinigt, dies kann jedoch durch einen Sturm schnell wieder zunichte gemacht werden. Alles, was am Strand angespült wird, gehört dem Strandvogt. Es darf also eigentlich nichts entfernt werden. Niemand hat jedoch etwas dagegen, wenn Müll gesammelt wird oder besonders schöne Muscheln, Steine oder ein Tütchen Sand als Andenken mit nach Hause genommen werden.

Küstenschutz an Nord- und Ostsee

Dünen sind nicht nur schön anzusehen, sie dienen als Naturdeiche auch dem Küstenschutz und sind daher entsprechend umsichtig zu benutzen, um den Bewuchs und die Festigkeit nicht zu verschlechtern. So darf zum Beispiel auch auf Privatgrundstücken am Dünenrand nicht gegraben werden. Darüber hinaus werden zum Schutz der Küsten zunehmend deutliche sichtbare Maßnahmen als Teil einer integrierten Küstenschutzstrategie unternommen:

Während an der Ostsee künstliche Deiche entstehen, z.B. auf Fünen in Hasmark und bei Mesinge sowie bei Ebeltoft auf Øerne, werden an der Nordsee die Dünen durch gezieltes Anpflanzen von Dünengras, Abladen von tockenen Zweigen sowie Bäumen geschützt und bei küstennahen Orten wellenbrechende Felsbrocken und Betonblöcke am Strand abgeladen. Diese sogenannten Buhnen sind langgestreckte Konstruktionen, die senkrecht zum Strand ins Meer hineinragen und dazu beitragen, die Erosion des Strandes zu verlangsamen. Sie helfen auch dabei, die Wellenenergie zu brechen und die Strömungen zu lenken, was dazu beitragen kann, den Sand an der Küste zu halten.

Buhnen werden in verschiedenen Größen und Formen verwendet, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Sie können aus Beton oder Holz bestehen und werden oft mit Felsbrocken oder Sand gefüllt, um ihre Stabilität zu erhöhen. Die Platzierung und Ausrichtung der Buhnen ist entscheidend für ihre Wirksamkeit, da sie so platziert werden müssen, dass sie die Wellen und Strömungen richtig lenken und brechen können.

Der küstennahe Ortskern von Nr. Lyngby wird sogar mit 2 Meter tief eingegrabenen Betonpfählen gegen die Macht des Meeres geschützt. Das in der Nähe gelegene Kulturdenkmal, der Leuchtturm Rubjerg Knude, wurde 2019 in einer abenteuerlichen Aktion über ein Schienensystem um 70 Meter landeinwärts verschoben, da sein bisheriger Standort innerhalb kürzester Zeit dem Meer zum Opfer gefallen wäre.

Baderegeln

  • Nie bei starkem Wind baden, besonders bei Westwind kann an der Nordsee eine starke Unterströmung entstehen
  • Rettungsleine mitnehmen
  • Nicht allein baden
  • Kinder sollten nur mit Erwachsenen zusammen baden
  • Immer an der Küste entlang schwimmen, nie aufs offene Meer hinaus
  • Keine Luftmatratzen, Schwimmtiere oder ähnliches benutzen
  • Nie tiefer ins Wasser gehen, als man stehen kann
  • Nie nach dem Genuss von Alkohol baden
  • Im Notfall 112 wählen

Baden und Rettung vor Ertrinken: Selbsthilfe

  • Bei nachlassenden Kräften auf den Rücken legen, Kinn leicht zur Brust ziehen und mit Armen und Beinen leicht den Auftrieb unterstützen
  • Alternativ auf den Bauch legen und nur zum Einatmen den Mund kurz anheben
  • Oberschenkelkrampf: auf dem Rücken liegend die Wade Richtung Gesäß ziehen
  • Wadenkrampf: im Wasser Sitzhaltung einnehmen und die Zehen des nach oben gestreckten Beines heranziehen, dabei mit der anderen Hand das Knie wegdrücken, damit das Bein möglichst langgestreckt wird
  • Fingerkrampf: Hand zur Faust ballen und Finger mit einem Ruck strecken
  • Bei Verheddern in Wasserpflanzen: in Rückenlage mit flachen Paddelbewegungen von Armen und Beinen aus der Gefahrenzone herausbewegen
  • Ein zur Hilfe kommender Retter sollte z.B. ein Handtuch mitnehmen, damit sich der in Notfall befindliche Mensch daran festhält und nicht den Hals des Rettenden umklammert
  • Ansonsten von hinten an den Erschöpften heranschwimmen
  • Ansprechbare Personen können sich an den Schultern des Retters flach im Wasser liegend abschleppen lassen
  • Bewusstlose Personen auf dem Rücken liegend und mit überstrecktem Kopf in Rückenlage abschleppen, dabei darauf achten, dass kein Wasser über Mund und Nase schwappt
  • Sollte der zu Rettende sich in Panik an den Retter festklammern, befreien sich geübte Lebensretter mit einem speziellen Befreiungsgriff, als ungeübte Person kann es helfen, nach unten abzutauchen, um losgelassen zu werden

Quelle: DLRG

Ablandige Strömung / Rückstrom

Ablandige Strömungen sind auch für Eingeweihte nicht immer zu erkennen. Nicht nur an der Nordsee kann eine starke Strömung vorkommen.

Sandbänke, Buhnen und andere Hindernisse können ein ungehindertes Rückströmen in breiter Front verhindern. Das Wasser sucht sich dann tiefere Bereiche, in denen es gebündelt und mit größerer Geschwindigkeit ins Meer zurückfließt.

Das Wasser kann in diesem Bereich optisch sogar ruhiger erscheinen, weil der Rückstrom die Brandung dämpft. Manchmal ist das Wasser auch anders gefärbt: Dunkler wegen fehlender Schaumkronen oder heller wegen hinaustreibende Gischt.

Sollten Sie doch in ein "hestehul" = dänisch für Strömungsloch geraten: Ruhe bewahren und nicht gegen die Strömung kämpfen, sondern mit der Strömung ein bisschen raustreiben lassen und dann seitlich aus dem Sog herausschwimmen. Erst von dort aus Richtung Ufer zurückschwimmen.

Personen, die im Wasser Probleme bekommen, verhalten sich übrigens für ungeschulte Beobachter eher unauffällig: Sie tauchen immer wieder unter, die Haare kleben beim Auftauchen im Gesicht und sie haben (entgegen der Grafik) keine Kraft, mit den Armen zu winken oder um Hilfe zu rufen.

Ebbe und Flut

Ebbe und Flut gibt es jeweils zweimal am Tag im Abstand von gut sechs Stunden, so dass sich die Gezeiten innerhalb einer Woche um ca. fünf Stunden verschieben. Anhand entsprechender Pläne kann man im Voraus die Gezeitenwechsel erfahren. Abhängig von den Wetter- und Windverhältnissen können sich die Niedrig- und Hochstände des Wassers verschieben. Im Winter verlängert sich die Zeit der Flut und im Sommer wird sie eher kürzer.

Anders als vielleicht von der deutschen Nordseeküste bekannt, spielen die Gezeiten an der dänischen Westküste kaum eine Rolle. Richtiges Wattenmeer findet man auf der Höhe von Rømø und Mandø vor. Ansonsten brauchen Sie keine Bedenken zu haben, dass das Wasser nur die Hälfte des Tages „da“ ist.

Strandfunde erkennen und dokumentieren via App

Manchmal passiert es ganz unverhofft, dass einem beim Spaziergang am Meer etwas Interessantes vor die Füße gespült wird - aber nicht wenige betätigen sich geplant als Strandforscher, gehen also gezielt auf die Suche nach dem besonderen "Fang aus dem Meer". Einige Dinge, besonders aus dem Tier- und Pflanzenreich stammend, können dabei allerdings so selten und auch seltsam sein, dass man sich einfach eine Möglichkeit wünscht, um diese Funde bestimmen zu können. Google ist da allerdings manchmal eher anstrengend oder verwirrend, wenn der Fund nicht korrekt umschrieben werden kann.

Zum Glück gibt es aber zwei Apps, einmal für die Ostsee und einmal für die Nordsee, die ansprechend sowie verständlich aufgebaut sind und ein umfangreiches Infomaterial zu sämtlichen Strandfunden liefern, die in einer Datenbank gesammelt werden. Die beiden Apps sind kostenlos und können hier heruntergeladen werden:

Baltic Explorer (für die Ostsee):

iOS: https://apps.apple.com/de/app/baltic-explorer/id1212781637#?platform=iphone

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.balticexplorer.app&hl=de&gl=US

Beach Explorer (für die Nordsee):

iOS https://apps.apple.com/de/app/beach-explorer/id974572507#?platform=iphone

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.beachexplorer.app&hl=de&gl=US

Badewasserqualität

Die Badegewässer werden jährlich vom 1. Mai bis 30. September an 1300 Stellen von den kommunalen Umwelt-/Gesundheitsbehörden (www.denmark.dk) kontrolliert. Auf Basis der Analysen gibt die dänische Umweltbehörde jedes Jahr eine Übersichtskarte heraus.

Diese kann in jedem örtlichen Touristenbüro eingesehen werden. Die Qualität der Badegewässer ist generell sehr hoch und dem Badenden wird die bestmögliche hygienische Sicherheit geboten.

Blaue Flagge

Über 220 populäre Strandabschnitte und 25 Häfen erhielten 2019 die „Blaue Flagge“ (www.blaaflag.dk). Die Standards und Bedingungen sind in der gesamten EU einheitlich, sie gelten also nicht nur für Dänemark.

Die „Blaue Flagge“ wird von der europäischen Kampagne „FEEE“ (entspricht in Deutschland der „DGU“ = Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung) nur vergeben, wenn eine Reihe strenger, umweltmäßiger Vorschriften und Bedingungen erfüllt werden.

Je 200 m links und rechts der aufgestellten Flaggen dürfen sich Hunde nicht am Strand aufhalten oder im Meer baden. 

Die ab 2015 für Dänemark aufgehobene Sonderregelung, nach der das Hundeverbot nur im Wasser galt, wurde der Grundstein für den neu geschaffenen "Badepunkt" und die "Weiße Flagge" gelegt.

Weiße Flagge

Ein neues Symbol ab 2019 für die Badewasserqualität. Genauso wie bei der blauen EU-Flagge, wird hier im Sommer regelmäßig die Wasserqualität überprüft und erhält ggf. den blauen Stempel. Die Kommunen halten die Badegewässerverordnung ein und richten sich nach den gleichen Standards in Bezug auf Wasseranalysen, Toilettenreinigung und Abfallsammlung an den Stränden.

Der entscheidende Unterschied: An Stränden mit der weiße Flagge mit den 3 blauen Sternen sind Hunde am Strand und im Wasser willkommen und es gibt keine Einschränkung zum Befahren durch PKW.

Badepunkt

Erstmals im Jahr 2017 an einigen Strandabschnitten getestet, gewann ab dem Sommer 2018 die Variante "Badepunkt" als abgeschwächte Einschränkung vor allem für Hundebesitzer an Bedeutung.

Neben der Wasserqualität bewertet der Badepunkt auch Naturerlebnisse und Freizeitmöglichkeiten in der Region. Kommunen, die sich der Badepunkt-Qualitätsordnung anschließen, können selbst entscheiden, ob in den Sommermonaten Hunde und ggf. auch Pferde am Strand zugelassen sind.

Kurtaxe

In Dänemark gibt es keine Kurtaxe. Die Gesetzgebung sichert jedem den freien Zugang zu jedem Strand, jedem Ufer und jeder Küste in Dänemark zu.

Strandmuschel, Strandkorb, Sonnenliege

Die Dänen lieben ihr Freiheitsgefühl und sind sehr stolz darauf, warum sollten sie sich dieses Gefühl ausgerechnet an langen Stränden im Angesicht der Weite des Meeres vermiesen lassen? Von daher ist es im gesamten dänischen Königreich erlaubt, für seinen Strandurlaub auch Strandmuschel und Sonnenliege mit ans Wasser zu nehmen; Verbote bzw. Auflagen wie in Deutschland gibt es hier nicht. Allerdings sucht man dafür in Dänemark den exklusiven Strandkorb vergeblich, was aber wieder mit dem Freiheitsgefühl der Dänen zu tun hat: An offene, kostenlose Strände passt das Prinzip des zu bezahlenden Strandkorbes einfach nicht - sehr sympathisch, wie das Land selbst :-)

Teer

Trotz der guten Wasserqualität gibt es gelegentlich kleinere Teerklumpen am Strand. Ziehen Sie deshalb am besten Ihre Strandschuhe an der Haustür aus. Falls doch mal etwas passieren sollte, können Sie Teerflecke vom Teppich mit Waschbenzin (gibt es beim Kaufmann) entfernen.

Grillen

Wenn man einen Einmalgrill am Strand auf Sand verwendet, reicht es nicht, beim Weggehen die Schale zu entfernen, sondern man muss immer prüfen, ob der Sand darunter noch heiß ist und  die Stelle sollte gegebenenfalls mit Meerwasser abgekühlt werden. Sonst kann es an Füßen und Pfoten häßliche Verbrennungen geben.

Freikörperkultur (FKK)

Jeder Strand ist jedem frei zugänglich und nicht speziell als FKK-Strand ausgewiesen. Bestimmungen oder Vorschriften über Baden „mit oder ohne“ gibt es nicht (örtlich kann durch Ausschilderung ein Verbot erteilt werden, wie z. B. in Henne Strand und auf Holmsland Klit). Es gibt sieben vereinseigene FKK-Campingplätze in Dänemark.

Fragen zum Thema FKK-Urlaub in Dänemark beantwortet der dänische FKK-Verband:
Dansk Naturist Union
Postfach 165
DK-6400 Sønderborg

Telefon: + 45 7022 2726
E-Mail: info@dansknaturistunion.dk
http://www.dansknaturistunion.dk/index.php/de/

Weitere Informationen gibt es auch auf dieser Internetseite: www.strandguide.dk