Zum Versammeln auf die Ostsee

Bereits in der Steinzeit wurde die inmitten der Ostsee gelegene Insel Samsø besiedelt und kann so auf eine Historie zurückblicken, die mehrere tausend Jahre alt ist. In der Wikingerzeit wurde Samsø zu einem wichtigen Versammlungsort und erhielt auf Grund dieser Funktion auch seinen Namen, der sich aus dem dänischen Verb "samle" (zu Deutsch "versammeln") und dem dänischen Nomen "Ø" (zu Deutsch "Insel") zusammensetzt.

Warum nicht einfach Schiffe versetzen?

Schon bald wurde die Insel nicht nur mehr als Versammlungsort genutzt, sondern diente den Nordmännern auch als wichtiger Stützpunkt, da die zentrale Lage in der Ostsee optimal für den Aufbruch zu neuen Beutezügen und Erkundungstouren war. Daher wurde von den Wikingern um das Jahr 726 ein flacher Kanal an der schmalsten Stelle der Insel gegraben, der "Kanhavekanalen" (zu Deutsch "Kanhave-Kanal"), der tatsächlich auch heute noch zumindest rudimentär zu erkennen ist. Durch diesen ursprünglich 500 m langen und 11 m breiten Kanal war es den Nordmännern möglich, Schiffe und Flotten zu verlegen.

Dänemarks sonnige Gemüsekiste

Heute ist Samsø, welches nur mit der Fähre erreicht werden kann, nicht nur in Dänemark für zwei Dinge bekannt: zum einen werden auf der Insel die meisten Sonnenstunden des gesamten Landes verzeichnet (selbst die traditionelle "Sonneninsel" Bornholm konnte nicht mithalten) und zum anderen findet sich eine wahre Fülle an regionalen Gemüsesorten wie die beliebte Samsø-Frühlingskartoffel, die es in niedlichen Hofläden und an typisch dänischen Straßenständen zu erwerben gibt. Die "Gemüsekiste Dänemarks", wie Samsø von den Dänen gerne genannt wird, hat aber nicht nur Sonne und Gemüse zu bieten, sodass viele Urlauber (und auch die Dänen selbst) hier ein Leben lang ihre freien Tage verbringen.

Wo Natur noch Natur sein darf

Eine teilweise noch unberührte Natur und die wunderschöne Landschaft lassen Urlauberherzen höher schlagen und die Bewohner der Insel, die Samsinger, sind sehr stolz darauf. Aber auch das vergnügte Planschen in der Ostsee soll auf Samsø nicht zu kurz kommen; hierfür eignet sich der 10 km lange, flache Sandstrand in der Mitte der Insel auf der Westseite am Besten.
Auf unzähligen Rad-, Reit- und Wanderwegen kann die Schönheit von Flora und Fauna erkundet werden und eine Fahrt mit dem Planwagen bringt nicht nur kleinen Urlaubern Spaß. Dabei ist zu erwähnen, dass die Insel, welche klar strukturiert in 3 Teile gegliedert wird, eine sehr abwechslungsreiche Landschaft zu bieten hat.

Samsøs landschaftliche Berg- und Talfahrt

Der Norden ist das hügeligste Gebiet der Insel, welches Nordby Bakker genannt wird. Hier befindet sich auch der höchste Punkt, der Ballebjerg, welcher mit 64 m gut zu ersteigen ist und einen schönen Ausblick bietet. Das Mittelgebiet von Samsø wird Stavns-Fjord genannt und setzt sich zum größten Teil aus vielen kleinen Inseln zusammen, einem sogenannten Archipel. Brack- und Salzwasserflächen bieten hier einer interessanten Flora und Fauna Platz, zudem befindet sich hier ein Vogelschutzgebiet und Wildreservat. Der Süden der Insel schließlich stellt flächenmäßig den größten Teil dar und wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die kleinen Ortschaften verteilen sich gleichmäßig und befinden sich eingebettet zwischen Wiesen, Feldern und kleinen Wäldern. Idyllische Wege überall laden zum Spazierengehen und Radfahren ein und verbinden zugleich die Dörfer miteinander.

Urtümliche Idylle in der heutigen Zeit

Die niedlichen Dörfer laden zum Entdecken ein, auch sind die beiden größten Orte der Insel, Nordby (in der Nordregion) und Tranebjerg (in der Südregion) für einen Ausflug empfehlenswert. Nordby verzaubert als mittelalterliches Dorf mit engen Gassen und kleinen Fachwerkbauten, am Dorfteich kann ein gemütliches Picknick gemacht werden und am Rande des Teiches steht ein sonnengelber Turm aus dem Jahr 1857, der an jedem Tag zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang seine Glocken läuten lässt. In Tranebjerg, dem Hauptort von Samsø, befindet sich der größte Supermarkt und diverse Geschäfte, Galerien und Restaurants laden zum gemütlichen Stöbern und Einkehren ein.


Attraktionen:

Økomuseum Samsø

Das "Økomuseum Samsø" wurde unter der Prämisse gegründet, die ökologischen Zusammenhänge zwischen Landschaft, Mensch und Kultur darzustellen. Die Insel mit seiner teilweise unberührten Natur zeigt auch heute noch auf, wie die Entwicklung mit und ohne Besiedlung vonstattengeht; diese Entwicklung und noch viele interessante Aspekte mehr zum Thema Ökosystem werden im Museum aufgezeigt.

Unter dem Leitspruch "Möchte man seine Gegenwart verstehen und auf seine Zukunft einwirken, muss man seine Vergangenheit kennen" werden spannende Einblicke in die geschichtliche und kulturelle Entwicklung Samsøs gegeben. Wie lebten die ersten Siedler auf der Insel, was erschuffen die Wikinger und welchen Stellenwert nimmt die Landwirtschaft in der heutigen Zeit ein? Das Museum beleuchtet die jahrtausende alte Wandlung Samsøs informativ und interessant.

Samsø Labyrinth

Lust auf "gezieltes Verlaufen"? Das "Samsø Labyrinten" gilt als das größte Labyrinth der der Welt (wurde 2001 in das "Guinessbuch der Rekorde" aufgenommen) und wird klimaneutral betrieben. Neben dem Spaß, das insgesamt 5,5 km lange Wegesystem zu erkunden, werden Eindrücke von bis zu 26 verschiedenen Vogelarten und Tieren vermittelt und die unterschiedliche Fauna mit 65 Pflanzensorten rundet das Naturerlebnis ab.

Überall im Labyrinth gibt es Stationen, an den Rast gehalten werden kann oder es interessante Informationen gibt, die ganz unterschiedliche Themengebiete abdecken. Da das Labyrinth sich insgesamt auf einer Größe von 60.000 km2 befindet, ist es so gut wie unmöglich, den Ausgang von allein zu finden. Aber keine Bange - erstens ist bis jetzt noch kein Besucher in den Irrgängen zurück geblieben und zweitens gibt es den sogenannten "Stifinder" (zu Deutsch "Wegfinder"), eine Anleitung, die einem mittels Fragen den richtigen Weg zeigt.