Odense

Von 1654 bis 1658 war Odense sogar die Hauptstadt Dänemarks. Und hier wurde einst der wohl berühmteste Dichter und Schriftsteller Dänemarks, Hans Christian Andersen, geboren. Auch gehört Odense mit einer über 1000-jährigen Geschichte zu den ältesten Städten Dänemarks, sie ist Bischofssitz und besitzt mittlerweile auch eine Universität.

Eine interessante Stadtgeschichte

Im Mittelalter wurde die Stadt vom Katholizismus stark geprägt, aus dieser Zeit sind noch zählreiche Klöster und Kirchen erhalten. Der Dom, die gotische St. Knuds Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit dem berühmten Altar des Lübeckers Claus Berg, zählt zu den bedeutendsten dänischen Sakralbauten überhaupt. Der Name der Stadt stammt jedoch eher aus dem Heidnischen und leitet sich wohl von „Odins Vi“, einer Kultstädte zu Ehren Odins, ab.

Odense heute

Seine große kulturelle Bedeutung verdankt Odense natürlich seiner Geschichte, die sich in vielen Museen und Sehenswürdigkeiten wiederspiegelt. In den H.C.-Andersen Museen sind zudem Briefe, Besitztümer und seltene Ausgaben von Schriften des Literaten ausgestellt. Im „Dänemarks Jernbanenmuseum“ ist auf über 10.000 m² die größte Sammlung von Eisenbahnen und Fähren in ganz Nordeuropa zu bestaunen. Durch die Stadt verläuft der Fluss Odense Å, auf ihm findet alljährlich eine sehr amüsante Regatta mit selbstgebauten Booten statt. Odense verfügt über ein hervorragend ausgebautes Fahrradwegenetz, im Stadtzentrum gehört das Fahrrad zu den meist genutzten Verkehrsmitteln. Für Besucher bietet es sich an, sich ein Fahrrad zu mieten und die idyllische Stadt auf zwei Rädern zu erkunden.

Attraktionen:

H.C. Andersens Hus

Das H.C. Andersens Hus ist ein Museum über den weltberühmten dänischen Märchenschriftsteller Hans Christian Andersen. Das Museum liegt direkt neben seinem Geburtshaus und führt die Besucher auf interessante und lehrreiche Weise in das Leben des Dichters im 19. Jahrhundert ein. So ist das gut erhaltene Geburtshaus in der Art eingerichtet, wie es zu Zeiten H.C. Andersens ausgesehen hat, das neue Museumsgebäude beschreibt zudem das Leben und die Werke des Dichters.

Durch seinen Aufbau eignet sich das Museum insbesondere für ältere Kinder und Erwachsene, denn viele Erklärungen befinden sich auf Informationstafeln. Die Kleinen sind aber ebenfalls herzlich willkommen und können sich an Details sowie Erkundungsrundgängen erfreuen, die das Museum bietet.

H.C. Andersen Festival

"Alt kan ske" - "Alles ist möglich", das ist der Leitsatz des H.C. Andersen Festivals in Odense. Eine Woche lang im August steht das Zentrum der Stadt ganz im Zeichen des berühmtesten Sohns der Märcheninsel Fünen. Erstmals im Jahr 2013 veranstaltet, erfreut sich das fantasievolle und vielseititge Festival inzwischen auch international größter Beliebtheit bei Besuchern jeder Altersgruppe.

Im Gegensatz zu dem allerersten Festival, welches damals von einigen Geschäftsleuten als Hommage an ihre schöne Stadt initiiert wurde, gibt es nun bis zu 500 kleine und große Veranstaltungen innerhalb der Festwoche zu erleben. In Ausstellungen, Konzerten, Lichtershows, Performances, Vorlesungen, Straßenkunst und vielem mehr wird der ganz spezielle "Spirit" des großartigen Dichters wiederbelebt und erfüllt die Stadt mit einem atemberaubenden Zauber.

Galleri Galschiøt

Die Galleri Galschiøt ist nicht nur in Dänemark, sondern auch international bekannt. Jens Galschiøt, der Urheber der Kunstgegenstände, ist weit über die Grenzen Dänemarks hinaus als Kunsthandwerker bekannt und begeistert sowie polarisiert gleichermaßen. Die Auffassung, dass Kunst Körper und Geist auf wunderbare Weise verbindet und den Betrachter sogar über sein gesamtes Dasein nachdenken lässt, fasziniert und regt vielleicht auch zu einem Blick über den Tellerrand an.

Die Galleri Galschiøt besitzt seit einigen Jahren auch zwei Kunstschulen, in denen das individuelle Verständnis für Kunst geschult und zahlreiche Kunsthandwerke gelehrt werden, unter anderem Bildhauerei, Schmuckherstellung und Bronzegießen. Die hauseigene Gießerei ist sogar die drittgrößte Dänemarks und gilt unter Experten als eine der professionellsten. Das gesamte Areal der Galleri Galschiøt beläuft sich auf ungefähr 10.000 Quadratmeter und ist auf Grund des vielfältigen künstlerischen Aspektes auch für einen Tagesausflug empfehlenswert.

Jernalderlandsbyen

Das Freiluftmuseum "Jernalderlandsbyen" in Odense beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen und handwerklichen Leben in der Eisenzeit von Fünen sowie Jütland und lässt diese auf eindrucksvolle Weise wieder lebendig werden. Das Ausstellungsgelände ist einem Dorf aus diesem Zeitalter nachempfunden und stützt sich hierbei stark auf Ausgrabungsfunde, Schriftstücke und andere Exponate aus der Eisenzeit. Zahlreiche Funde werden in dem Dorf selber ausgestellt und vermitteln ebenfalls einen gelungenen Eindruck dieses schwierigen Zeitalters, denn der Umbruch von der Wikingergesellschaft zu einem kultivierteren Staatssystem samt Religionswandel war deutlich zu spüren.

Daher wird auch im "Jernalderlandsbyen" starke Gewichtung auf das Zusammenspiel von Gesellschaftsleben, Handwerk und Religion gelegt und bietet so einen lebendigen Einblick in die dänische Kultur. Auf dem Gelände können sich original nachgebaute Hütten angeschaut werden, während nebenan in zahlreichen Werkstätten nach traditioneller Weise Waffen, Brot und vieles mehr hergestellt werden. Den Besuchern ist es erlaubt, ihr eigenes Essen und Getränke überall im Dorf an traditionellen Bänken und Tischen zu verköstigen, und so während der Mahlzeit ganz entspannt den Flair der dänischen Eisenzeit zu genießen.

Ladby Vikingemuseet

Das Ladby Vikingemuseet beschäftigt sich mit der Geschichte der Wikinger, die besonders auf der Insel Fünen viele Spuren hinterlassen hat. Mit dem Fund eines Vikingerschiffgrabes begann die "Karriere" des Ladby Vikingemuseet im Jahr 1937. Damals war es beinahe eine kleine Sensation, ein so gut erhaltenes Schiffsgrab aus Wikingerzeiten bestaunen zu können und das Interesse der in- sowie ausländischen Presse war dementsprechend hoch.

Am Anfang war das Museum einzig dazu gedacht, dass Grab auszustellen, doch schon einige Jahre später kam bereits ein strohgedecktes Fachwerkhaus aus Südfünen dazu, welches am ursprünglichen Standort abgebaut und in unmittelbarer Nähe zum Schiffsgrab wieder aufgebaut wurde. Durch diesen weiteren Fund aus der Wikingerzeit wurde aus dem "Schiffsgrab-Museum" endgültig ein voll angerkanntes Wikingermuseum und die spannenden Funde der weiteren Jahre fanden hier einen angemessenen Platz.

Heute gibt es zahlreiche Exponate aus vergangenen Zeiten zu bestaunen, es gibt spezielle Führungen für Schulklassen und Kindergruppen, in denen den kleinen Gästen viel Wissenswertes anschaulich und durch Mitmach-Projekte gelehrt wird, und im Jahr 2017 soll ein komplettes Wikingerschiff nach Originalmaßen fertiggestellt worden sein, auf dem Besucher eine Fahrt auf dem Kerteminde Fjord machen können.

Den Fynske Landsby

Das Freiluftmuseum "Den Fynske Landsby" lädt die Besucher zu einer Reise in die Zeiten von Hans Christian Andersen ein, somit in das ländliche Leben auf Fünen im 19. Jahrhundert. 25 Höfe und Gebäude von der Insel Fünen wurden auf der Fläche des Freiluftmuseums wieder aufgebaut und verzaubern mit ihrer ursprünglichen Schönheit. Das Museum besteht aus einer Sammlung von historischen Gebäuden, darunter Bauernhäuser, Scheunen und einer Mühle, die in ihrer ursprünglichen Form restauriert wurden.

Hier kann hautnah bei diversen handwerklichen Tätigkeiten, wie sie zu damaligen Zeiten durchgeführt wurden, zugeschaut werden und auch einige bereits in Vergessenheit geratene Traditionen werden im "Den Fynske Landsby" wieder zu neuem Leben erweckt. Das Museum eignet sich für Besucher jeden Alters. Den Fynske Landsby ist ein einzigartiger Ort, der das kulturelle Erbe Dänemarks bewahrt und den Besuchern einen Einblick in das Leben vergangener Zeiten gibt.

Naturliebhaber werden sich über die Tiere im Den Fynske Landsby freuen. Im Museum leben Tiere alter Haustierrassen, die typisch für die dänische Landschaft sind, wie zum Beispiel Hühner, Schafe, Kühe und Schweine. Die Tiere werden auf traditionelle Weise gehalten und sind ein wichtiger Teil des Museumslebens. Besucher können sie auf den Weiden grasen sehen oder bei einer Kutschfahrt das Dorf erleben.

Odense Zoo

Im Odense Zoo können Tiere aus den unterschiedlichsten Gebieten der Welt beobachtet werden. Aus dem wilden Afrika gibt es zum Beispiel Löwen, wunderschöne Vögel und Riesenschildkröten zu bewundern, während die asiatische Tierpracht unter anderem durch sibirische Tiger und rote Pandas repräsentiert wird. Und Südamerika wird durch eine Vielfalt an Pinguinen, Seekühen und den seltenen Tapir vertreten.

Die Besucher haben zudem die Möglichkeit, vielen der Tiere ganz nahe zu kommen. So können Ziegen gestreichelt oder Giraffen gefüttert werden. Ein ganz besonderes Erlebnis vor Allem für die Kleinen und ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie.

Tidens Samling

Bereits im Jahr 1992 wurde das Ausstellungshaus "Tidens Samling" gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine anschauliche Sammlung von Exponaten aus dem gesamten 20. Jahrhundert zusammenzutragen. Das Schöne daran ist, dass all die Gegenstände von den Besuchern regelrecht benutzt werden dürfen, das heißt, es darf sich auf die Möbel gesetzt, in alten Büchern und Zeitschriften geblättert, Kleidungsstücke angefasst und auf dem Grammophon Lieder aus dem letzten Jahrhundert angehört werden.

In seperaten Räumen werden die Exponate ausgestellt und sind so gestaltet, dass die Besucher sich sogleich in die vergangenen Jahrzehnte zurück versetzt fühlen. Vor allem, dass alle Ausstellungsstücke angefasst und zum Teil sogar benutzt werden dürfen, macht die "Tidens Samling" zu einer bunten und lebhaften Ausstellung. Des Weiteren finden auch immer wieder Sonderausstellungen statt, die sich zum einen mit dem 20. Jahrhundert und zum anderen mit einem ganz speziellen Thema wie Gesellschaft, Umwelt usw. beschäftigen.

Wikingerburg Nonnebakken

Nonnebakken war eine Wikingerburg vom Trelleborgtyp, deren Reste im Zentrum von Odense seit 1988 in mehreren Grabungen untersucht wurden. Mit einem Durchmesser von 180 Metern (vom äußeren Burgwall betrachtet) war Nonnebakken sogar noch ein wenig größer als die berühmte Wikingerburg Fyrkat in Hobro. Heute kann man in der Straße "Nonnebakken" an der Stelle stehen, an der sich die Ringburg zu ihrer Zeit befand und zwei Informationstafeln zeigen zudem, wo sich genau der Standort der Burg befand, welche Maße das Bauwerk besaß und geben Auskunft über spannende Forschungsergebnisse. Sehr interessant ist auch, dass die Konturen auch heute immer noch in der Landschaft zu sehen sind, obwohl die Burg bereits seit Jahrhunderten unter der Stadt begraben liegt.