Ein kleiner Abriss aus der Geschichte Skagens

Die erste Besiedlung des Gebiets fand vermutlich um 1250 nördlich des Hügels Fyrbakken statt, aus dieser Zeit stammen die frühesten Spuren von Fischern und Kaufleuten. Im Jahr 1299 wurde Skagen, dessen Name sich vom altnordischen Wort „skaga“ (zu Deutsch „herausragen“) und dem altdänischen Wort „skaghi“ (zu Deutsch „Landspitze“) ableitet, das erste Mal namentlich erwähnt und war besonders für Fischer ein guter Ort, um lukrativ ihr Geschäft zu betreiben. 1413 erhielt der Fischerort schließlich die Marktrechte und konnte sich somit stetig weiterentwickeln. Schon bald florierte ein reger Handel, es siedelten sich immer mehr Kaufleute an und bereits im Jahr 1672 zählte Skagen, mittlerweile vom kleinen Ort zur angesehenen Stadt gewachsen, über 1000 Einwohner. Auf Grund zahlreicher Strandungen wurden nach und nach mehrere Leuchttürme errichtet, die auch heute zumindest noch teilweise zu bewundern und sehr wichtig für die Orientierung der Seeschifffahrt sind.

Der Ort des einzigartigen Lichts

Der ehemalige Fischerort hat schon immer einen besonderen Reiz auf Reisende, Bewohner und auch auf Künstler ausgeübt. So war es nur logisch, dass sich in Skagen am Ende des 19. Jahrhunderts eine bekannte Künstlerkolonie um das Ehepaar Ancher gründete. Selbst heute noch werden zahlreiche Werke dieser Maler in Museen ausgestellt und erfreuen sich auf Grund des ganz eigenen Stils großer Beliebtheit. Vor allem das spezielle Licht Nordjütlands verzaubert jedes Mal aufs Neue, denn es scheint selbst für das ungeschulte Auge regelrecht von der Erde hoch zu strahlen.

Eine weitere Besonderheit Skagens ist seine Lage: an dem nördlichsten Punkt Dänemarks, Grenen, treffen auf beeindruckende Weise Nord- und Ostsee aufeinander. Dieser Punkt liegt in direkter Nähe zu Skagen und lohnt sich definitiv immer wieder für einen Besuch.

Typisch für Skagen sind auch die Wohnhäuser: diese wurden in niedrigem Grundstock erbaut, besitzen in Ocker verputzte Fassaden und rote Ziegeldächer, die weiß verfugt wurden. Dies hatte nicht nur einen optischen, sondern auch einen praktischen Aspekt, denn die weißen Dachfugen dienten den Fischern als Landmarken.

Typisch Skagen

Im Winter wird auch in dem ehemaligen Fischerort der raue Charme Nordjütlands deutlich. Das Wetter kann zuweilen recht unwirtlich sein und die Temperaturen gehen bis in die Minusgrade. Somit kommt auch das gesellschaftliche Leben ein wenig zum Erliegen, lediglich in den Cafés und Restaurants trifft man sich auf ein wärmendes Getränk. Im Sommer blüht dann wieder das bunte Treiben auf den Straßen, Geschäfte und Gaststätten haben bis in die späten Stunden geöffnet und manchmal finden auch kleine Konzerte statt. Der westliche ältere Teil Skagens, „Gamle Skagen“ oder abgekürzt auch „Gl. Skagen“, lockt mit einer ganz speziellen Atmosphäre und so einige Künstler wie Glasbläser, Töpfer und Maler haben hier ihren Sitz. Neben den üblichen Strandaktivitäten bietet Skagen zudem vielfältige Freizeitmöglichkeiten wie Radfahren, Reiten, Wandern, Tennis- und Golfspielen und das Hallenbad lockt mit einer 70 Meter langen Rutsche.


Attraktionen:

Anchers Hus

Das Anchers Hus bildet zusammen mit dem Skagen Museum, dem Saxilds Gaard und dem Drachmanns Hus den Zusammenschluss der Skagen Kunstmuseer, die inzwischen über 9000 Werke der berühmten Skagen-Maler präsentieren können. Das Ehepaar Michael und Anna Ancher ist auch heutzutage noch vielen Kunstinteressierten ein Begriff, da die beiden die Künstlerkolonie in Skagen stetig voranbrachten. Hierbei war es gewiss auch sehr hilfreich, dass Anna als einziges Mitglied der Kolonie aus Skagen stammt und somit über viel Wissen über den ehemaligen Fischerort und die beeindruckende Umgebung besaß. Michael und Anna Ancher zogen ins Anchers Hus im Jahre 1884, bekamen dort ihr einziges Kind Helga und blieben dort bis zu ihrem Tode wohnen. Helga wiederum zog nach dem Tod der Eltern nicht mehr in das Haus, sodass dieses mitsamt der dort eingelagerten Werke erst nach ihrem Tod im Jahr 1964 vollständig restauriert und 1967 als Museum eröffnet wurde.

Brøndums Hotel

Dieses stilvolle Restaurant mit Hotelbetrieb ist gegenüber von Skagens Museum, im historischen Kern von Skagen, gelegen. Es überzeugt mit ansprechendem Ambiente und vorzüglicher Küche. Hier kann bei einem guten Glas Wein über gerade erlebte Ausflüge geplaudert und beim Nachtisch bereits neue Pläne gemacht werden.

Drachmanns Hus

Das Drachmanns Hus gehört als Standort zu den Skagen Kunstmuseer und präsentiert sich auch heute noch nahezu in dem Originalzustand aus den Jahren 1902 bis 1908. In diesen Jahren lebte dort der berühmte dänische Dichter und Maler Holger Drachmann mit seiner dritten Ehefrau Soffi und erfreute sich in seinen letzten Lebensjahren an der ganz speziellen Schönheit von Skagen und der ursprünglichen Landschaft drumherum, die auch heute noch jedes Jahr aufs Neue Urlauber aus Nah und Fern begeistert. Im Drachmanns Hus hängen über 150 Zeichnungen und Gemälde an den Wänden, überwiegend handelt es sich hierbei um Werke von Holger Drachmann selbst, aber auch andere Künstler aus der Kolonie der Skagen-Maler sind hier vertreten. Durch den Zusammenschluss vom Drachmanns Hus mit dem Anchers Hus und dem Skagen Museum können heute über 9000 Werke aus der Zeit der Skagen-Maler dem kunstinteressierten Publikum präsentiert werden.

Grenen

Die Nordspitze Jütlands wird Grenen oder auch Skagens Gren (vom Dänischen „Gren“, zu Deutsch „Zweig“ beziehungsweise „Zweig von Skagen“) genannt. Hier kann auf eindrucksvolle Weise beobachtet werden, wie Skagerrak und Kattegat aufeinandertreffen. Grenen ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel, denn das Naturschauspiel, wie die Wellen der Nord- und der Ostsee zusammenlaufen, ist einzigartig. Zudem stellt die Skagen Odde (die Landzunge von Skagen) mit ihren rund 30 Kilometer Länge eine der größten der Welt dar.

Jørgens Spisehus

Die Gaststätte "Jørgens Spisehus" ist ein richtiger Insidertipp für leckeres Speisen in Skagen. Die Gerichte sind für dänische Verhältnisse gut bezahlbar, zudem sind die Portionen großzügig. Das Ambiente ist entspannt, die Einrichtung gemütlich ohne viel Tamtam - hier steht das Sattwerden an erster Stelle. Es gibt neben festen Bestandteilen auf der Speisekarte auch wechselnde Tagesgerichte sowie eine große Liste an verschiedensten Speisen, die zum Mitnehmen bestellt werden können.

Skagens "grauer Leuchtturm" mit Zugvögelzentrum

Bereits im Jahr 1858 wurde von dem bekannten dänischen Architekten N.S. Nebelong dieser imposante Leuchtturm erbaut. Durch seine Bauweise aus grauem Stein wurde ihm schon bald der Name "grauer Leuchtturm" zu eigen - was auch dafür sehr praktisch war, um ihn von seinem Vorgänger, dem "weißen Leuchtturm", zu unterscheiden. Mit seinen 46 Metern ist der "graue Leuchtturm" von Skagen der zweithöchste Leuchtturm des Landes; lediglich um einen knappen Meter geschlagen vom Leuchtturm in Dueodde auf Bornholm.

Wer die 210 Stufen im Turm erklommen hat, wird mit einem wunderschönen Blick über ganz Skagen, Grenen und das Meer belohnt. Seit Mai 2017 bietet der "graue Leuchtturm" im Fyrvej 36 (direkt an der Straße zur Nordspitze) neben dieser fantastischen Aussicht aber auch noch ein informatives und lebendig gestaltetes Informationszentrum über Zugvögel. In interaktiven Ausstellungen können sich hier die Besucher jeden Alters über das interessante Vorgehen der gefiederten Freunde erkundigen, die jedes Jahr aufs Neue eine schier unfassbare Strecke am globalen Himmel auf sich nehmen.

Skagen Klitplantage

Direkt unterhalb von Skagen erstreckt sich quer über die Landzunge zwischen Nordsee und Ostsee die 1,5 Hektar große Skagen Klitplantage. Wie in vielen anderen waldigen oder auch mit Heide bewachsenen Gebieten Dänemarks spricht man auch hier korrekterweise von einer Plantage, da die Anpflanzung gezielt erfolgte. Im Falle der Dünenplantage (Düne = Klit) von Skagen geschah dies Ende des 19. Jahrhunderts.  Die Pflanzungen wurden als Schutz gegen den Wind und das Sandtreiben angelegt. Die Bedingungen für ein gutes Wachstum sind auf Grund der rauen Natur und des sandigen Bodens denkbar schlecht, so dass man entlang der markierten Wanderwege einen guten Ausblick über die Landschaft hat. Besonders eindrucksvoll ist dabei die zweitgrößte Wanderdüne Dänemarks, die Sandmile, die im südöstlichen Teil des Gebietes direkt in die Ostsee hineinläuft.

Skagen Bamsemuseum

Wer einen Faible für Teddybären hat, der wird das "Skagen Bamsemuseum" lieben! Denn in dem schnuckeligen Gebäudekomplex inmitten des sympathischen Ortes Skagen stehen die Teddybären (auf Dänisch "Bamse") absolut im Mittelpunkt! Die unterschiedlichsten Exemplare wurden hierbei so liebevoll in Szene gesetzt, dass es sich wirklich lohnt, genügend Zeit mitzubringen, um sich auf den beiden Etagen und auch im Garten ausgiebig umzuschauen.

Hierbei werden ganz unterschiedliche Situationen dargestellt, sei es alltägliches wie ein Besuch im Kaufmannsladen, eine Truppe Arbeiter auf der Baustelle oder der Nachmittagskaffee im Wohnzimmer, kulturelle Szenen wie ein Orchester oder aber auch märchenhafte Darstellungen von H.C. Andersens Geschichten, wie z.B. "Des Kaisers neue Kleider". Im Teddybärengarten, der dem Gebäude direkt angeschlossen ist, können es sich die Besucher zwischendurch oder im Anschluss ein Ründchen gemütlich machen und mitgebrachte Speisen und Getränke verzehren. Und natürlich gibt es auch eine reizende Butik, in der Teddybären, aber auch andere Kuscheltiere in Hülle und Fülle zum Kauf angeboten werden.

Skagen Bunkermuseum

Inmitten von Skagens wunderschöner Dünenlandschaft direkt an der beeindruckenden Nordsee liegt das Skagen Bunkermuseum. Der Bunker vom Typ Regelbau 638 gehörte zum Atlantikwall und diente den deutschen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges als Sanitätsbunker. Auch heute noch vermittelt der ehemalige Bunker ein eindrucksvolles Bild vom damaligen Kriegsgeschehen und beherbergt zudem als Museum einen Filmraum, einen Mannschafts- sowie Operationsraum, auch können Figuren in Uniformen und Waffen begutachtet werden.

Skagen Museum

Das Skagen Museum als Teil der Skagen Kunstmuseer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werke der berühmten Skagen-Maler zu bewahren und sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. 1928, im Jahr des Umzugs in das von Architekt Ulrik Plesner entworfenen Skagens Museum (von 1908-1928 waren die Werke an verschiedenen Orten untergebracht), besaß das Museum ungefähr 325 Kunstwerke. 

Heute enthält die Sammlung allein im Skagen Museum über 1700 Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Grafiken sowie Kunsthandwerk. Bevorzugte Motive der Künstler (zum Beispiel vom Maler-Ehepaar Anna und Michael Ancher, Holger Drachmann, Viggo Johansen, Marie und P.S. Krøyer, Carl Locher und Laurits Tuxen) sind Fischer bei der Arbeit am Strand, die Natur und das Alltagsleben der Menschen der Region. Die Skagenmaler erlangten schon zu Lebzeiten Anerkennung und Ruhm auf großen ausländischen Ausstellungen.

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Skagen Odde Naturcenter

Das Skagen Odde Naturcenter ist schon von seiner äußeren Erscheinung her ein wirklich spezielles Museum; der weltberühmte dänische Architekt Jørn Utzon selbst entwarf das Design des Erlebniscenters und achtete trotz der beinahe futuristisch anmutenden Aufmachung auf eine perfekte Einbettung in die wunderschöne Landschaft Nordjütlands. Im Skagen Odde Naturcenter geht es um nichts Geringeres als das Thema Naturphänomene in Nordjütland, die vor allem durch das Zusammenspiel von Wind, Wasser, Licht und Sand entstehen. Hierbei wird versucht, eine Brücke zwischen Wissenschaft, Natur und dem Menschen zu schlagen, was in der Ausstellung auf eine spannende Art umgesetzt wird. Aber auch Kunst & Design wird als Themenbereich im Skagen Odde Naturcenter aufgegriffen, jedes Jahr werden hier wechselnde Ausstellungen präsentiert. Was für die kleinen Gäste mit Sicherheit auch sehr interessant ist, sind die lebendigen Eulen, die die Besucher überall im Erlebniscenter auf Sitzpfeilern mit wachen Augen beobachten.

Wanderdüne Råbjerg Mile

Die Wanderdüne Råbjerg Mile erstreckt sich über den schmalen Landstreifen zwischen Ålbæk und Skagen und steht bereits seit 1900 unter Naturschutz. Somit soll gewährleistet werden, dass die Dünenwanderung nicht durch Menschenhand beeinträchtigt wird. 

Dadurch, dass die Råbjerg Mile sich frei bewegen darf, wandert sie pro Jahr circa 15 Meter gen Osten. Mit ihrer Größe von 1 Kilometer Länge und 1 Kilometer Breite ragt die Råbjerg Mile ganze 40 Meter über den Meeresspiegel sichtbar hervor. 

Aufgrund der besonderen Bodenverhältnisse hat sich eine besondere Flora und Fauna gebildet. Charakteristisch sind die Kreuzkröten und kleine Wassermolche, die in den zeitweise austrocknenden Dünenseen leben. 

Im Bereich der Düne sind mehrer Wanderwege und ein Reitweg ausgeschildert. Bei geführten Touren erhält man weitere Informationen über die Natur und die Entstehung dieser speziellen Landschaftsform.

Ørnereservatet - Adlerwelt

Das "Ørnereservatet" ist ein Adlerreservat im Norden Dänemarks, nahe Skagen. Umgeben von einer bildschönen Natur können Besucher hier das Leben der Raubvögel beobachten.

Unter Anderem kann die Fütterung der größten Adler der Welt miterlebt werden und wenn der pfeilschnelle Wanderfalke seine Flugkünste zeigt, sind seine kräftigen Flügelschläge hautnah spürbar.

Zahlreiche Vorführungen werden von interessanten und lehrreichen Informationen über das Leben der Greifvögel begleitet und in einer interessanten und informativen Ausstellung mit vielen Fotos werden die Eindrücke vertieft. Auch stehen die Mitarbeiter des Adlerreservats stets parat und verraten Wissenswertes über die Geschichte und die Lebensgewohnheiten der Raubvögel. 

Hunde dürfen mit aufs Gelände genommen. Ausnahme: Während der Flugshow nicht.