Es geht ja gar nicht um einen Ring

Ringkøbing hat wie so viele dänische Städte seine Wurzeln weit in der Vergangenheit; oftmals waren es zunächst einfache Siedlungsplätze, aus denen nachher auf Grund ihrer guten Lage bedeutende Orte wurden. So geschehen ist es auch mit dieser Kleinstadt, die dank ihres anerkannten Marktrechts (1443 durch Christoffer von Bayern verliehen) eine der ältesten von ganz Dänemark ist. Höchstwahrscheinlich wurde bereits im 14. Jahrhundert der lukrative Grundstein von Ringkøbing als Handelsknotenpunkt gelegt; der Name hat allerdings nichts mit einem Ring zu tun, sondern mit dem Kirchspielort Rindum, der ursprünglich Rænnum hieß und in den Ringkøbing heute beinahe nahtlos übergeht.

Doch auch wenn der Handel hier bereits im Mittelalter fröhlich florierte, auch in dieser Stadt durfte natürlich kein Kaufmann agieren, ohne ihre Waren durch den Zoll zu bringen und korrekt besteuern zu lassen. Dies war jedoch ein wenig beschwerlich, denn zu Beginn gab es nur eine der sehr wenigen Zollstellen in Ribe; am 20. Oktober 1599 aber wurde dieses Problem schließlich durch Christian IV. aus der Welt geschafft, in dem er in Ringkøbing einfach eine eigene Zollstelle einrichten ließ. Die größte Einnahmequelle zu dieser Zeit war die Ausfuhr von Ochsen (zu Beginn konnte dies ausschließlich über Ribe geschehen), aber ab dem 8. Februar 1553 durfte die wachsende Kleinstadt am Ringkøbing Fjord schließlich auch selbst die Ausfuhr von Stallochsen veranlassen. Der Handel, der überwiegend mit Norwegen, Holland und auch Hamburg stattfand, war also die größte Einnahmequelle, hinzu kam noch die Fischerei, die im inzwischen gut erschlossenen Fjord professionell stattfinden konnte.

Obwohl Handel und Fischerei für ordentlich Wohlstand im Ort sorgten, blieb Ringkøbing noch bis ins 16. Jahrhundert auf der Stufe einer recht überschaubaren Kleinstadt stehen. So verwundert es auch nicht, dass es hier nur eine Kirche gab und nie ein Kloster; dafür war die Bedeutung von Ringkøbing also nicht groß genug, weil das städtische Wachstum zu gering war. Trotzdem lag die Blütezeit der Stadt im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert - und schließlich sorgte die Industrialisierung ab dem 20. Jahrhundert für einen wahren Wachstumsboom.

Kunterbunte Kleinstadt

Ringkøbing ist heute gerade wegen der bereits angesprochenen Industrialisierung eine gut aufgestellte Kleinstadt, die eine herrlich gemütliche Atmosphäre versprüht und dank ihre Lage direkt am Fjord auch eine tolle Natur zu bieten hat. Durch diese Lage ist es selbstredend, dass es hier auch so einige Fischrestaurants gibt, die mit fangfrischen Gerichten begeistern, aber natürlich sind auch die dänische und zum Beispiel die griechische oder asiatische Küche vertreten. Diverse Cafés zum "hyggeligen" Einkehren befinden sich zudem ebenfalls in der bunten Kleinstadt, sodass es in Ringkøbing kulinarisch betrachtet allerlei zu entdecken gibt.

Aber nicht nur Speisestätten gibt es zur Genüge, auch für Freunde des gepflegten Shoppings befinden sich vor allem in der typisch dänischen Einkaufsstraße kleine und auch große Läden, Boutiquen und Fachgeschäfte. Auch bei einem Bummel auf dem lebendigen Marktplatz und im geschäftigen Hafen kann ein tolles Ambiente genossen werden und für die kleinen Urlauber ist das Bestaunen der Fischkutter und Sportboote mit Sicherheit eine schöne Freizeitbeschäftigung. Spaß und Spiel für Groß und Klein bietet zum Beispiel auch das ROFI-Center, welches unter anderem Fitness, Bowlingbahn, Volleyball und Badminton bereithält. Und wer als Kulturliebhaber nach Ringkøbing reist, der wird seine wahre Freude am "Ringkøbing-Skjern-Museum", dem Theater, der alten Bibliothek oder auch an der Altstadt selbst haben.

Ringkøbings grüne Seite

Der Ringkøbing Fjord, der durch die charmante Kaufmannsstadt seinen Namen erhielt, ist besonders für Angelfreunde eine sehr lohnenswerte Adresse, denn nicht nur im Fjord, sondern auch in diversen Put&Take Seen kann mit guter Chance das Fischerglück gefunden werden. Um den Fjord herum lassen sich außerdem idyllische Fahrradtouren unternehmen und besonders für die kleinen Wasserratten finden sich überall überschaubare Strände und schöne Sandbuchten, an denen das Wasser flach ist und von daher zum unbeschwerten Planschen einlädt. Aber auch die unbändige Nordsee kann vor allem mit dem Auto ohne Probleme erreicht werden (bis nach Søndervig sind es zum Beispiel ca. 14 km) und verspricht mit herrlichen Sandstränden Badespaß pur. Die satte Landschaft mit Wäldern, Wasserläufen und Seen machen das außergewöhnlie Gebiet zudem für Ornithologen spannend, da sich hier große Vogelschutzgebiete befinden.